In Schärding wird ein Verein für
Eltern von hochbegabten Kinder gegründet
WERNSTEIN. Hochbegabte Kinder
haben es nicht immer einfach. Das wissen auch die Eltern der
kanpp vierjährigen Katharina aus Wernstein. Verglichen mit
Gleichaltrigen fällt das Mädchen durch ihre besonders
hohe Begabung auf. Bereits mit zehn Monaten hat sie etliche Wörter
beherrscht, ein halbes Jahr später konnte sie alles sprechen.
Spielend lernt Katharina Gedichte
und Lieder und baut schwierige Puzzles zusammen. Was ihr vorgelesen
wird, kann sie zum Teil wortwörtlich wiedergeben. Die richtigen
Zeitformen und Fälle sind für sie längst kein
Problem mehr. Katharina ist sehr temperamentvoll und will ständig
neu beschäftigt werden. Sonst wird ihr langweilig und sie
ist kaum zu halten.
Trotz ihrer hochen Begabung können
Kinder wie Katharina in der Schule große Probleme bekommen.
Durch ihre Andersartigkeit laufen sie Gefahr, zum Außenseiter
zu werden. Von Lehrern werden sie oft nicht verstanden.
Richtige Förderung ist besonders wichtig
"Solche Kinder müssen
auch das Lernen lernen, um nicht irgendwann zu scheitern",
weiß der Tiroler Andreas
Maislinger, selbst Vater eiens überdurchschnittlich
begabten Sohnes. Wenn sie dauernd unterfordert sind, kann es
sein, dass die durch auffälliges Verhalten Aufmerksamkeit
erregen wollen. Oder sie passen sich an und verlieren nach und
nach ihre Begabung.
Maislinger setzt sich dafür
ein, dass Hochbegabte, von denen es in Österreich etwa drei
Prozent geben soll, richtig gefördert werden. Deshalb hat
er einen Verein für Eltern hochbegabter Kinder gegründet.
Von Innsbruck aus hat er via Internet die ersten Kontakte zu
Eltern mit hochbegabten Kindern geknüpft. Mit deren Hilfe
will er in jedem österreichischen Bezirk eine Gruppe installieren.
Eltern, die sich mit der Problematik
oft allein gelassen fühlen, haben damit die Möglichkeit,
gegenseitig ihre Erfahrungen auszutauschen. "Es tut gut,
wenn man endlich einmal das Gefühl hat, auch verstanden
zu werden," schildert Maislinger. Gemeinsame Ausflüge
mit den begabten Sprösslingen sind für die Kinder ein
tolles Erlebnis. "Viele hochbegabte Kinder leiden darunter,
dass sie mit Gleichaltrigen wenig anfangen können, von älteren
Kindern aber noch nicht akzeptiert werden", so Maislinger.
Erstes Treffen in Schärding am 26.
Juni
Demnächst wird im Bezirk
Schärding eine Elterninitiative gegründet. Am Montag,
den 26. Juni, 20 Uhr, findet im Schärdinger Familienzentrum
das erste Treffen statt. Interessierte können sich auch
im Internet näher informieren (www.giftedchildren.net).
Reinhard Burgstaller
|