In ein KZ deportiert


Pauline Smejkal - 1979


Die 21 - jährige Wienerin Pauline Smejkal (Kochgasse 24/8) flüchtete nach dem Anschluß mit ihrem jüdischen Freund nach Holland.

Sie wohnten in Hgarlem und wollten heiraten. Dies war jedoch nach der Besetzung Hollands durch die Deutschen nicht mehr möglich. Ihr Verlobter wurde in ein KZ deportiert, wo er umkam. Pauline blieb mit einem kleinen Baby zurück.

1942 nahm Pauline drei jüdische Kinder in ihrer Wohnung auf. Esther Friedmann war 6 Jahre, ihre Schwester Fanny 4 Jahre alt. Das dritte Kind war ein kranker Junge.

Die Eltern von Esther und Fanny flohen 1933 aus Berlin nach Amsterdam. Als ihnen Gefahr drohte, gaben sie ihre Kinder ab, um das Leben der Kinder zu sichern. Pauline sorgte für die drei jüdischen Kinder wie für ihr eigenes Kind. Fanny blieb bei ihr über ein Jahr. Später wurde sie zu der Familie Wienen (Nachtegaalstr. 56) gebracht, wo sie überlebte. Sie heiratete nach dem Krieg einen Mann namens Haselbeck.

Pauline hielt Esther bis zum Winter 1944/45 in ihrer Wohnung versteckt. Als Gefahr drohte, daß die Deutschen ihr das Kind wegnehmen würden, brachte sie es zu einer Bekannten, wo es den Krieg überlebte. Esther heiratete nach dem Krieg einen Mami namens Rabinowitz.

Pauline kehrte nach dem Krieg mit ihrer Tochter nach Wien zurück.

Die Gerechten Österreichs
Eine Dokumentation der Menschlichkeit
von Mosche Meisels


Umschlaggestaltung von Arje Weiss (einer der Geretteten)
Herausgegeben von der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv
1996, S. 90.