2. Georg Rendl Symposion "Priester-Mistbeete"
Priesterberufungen im deutschen Sprachraum
St. Georgen bei Salzburg, 7.- 10. Oktober 2004
Veranstalter:
Gemeinde St. Georgen bei Salzburg
Pfarrgemeinde St. Georgen bei Salzburg
Georg-Rendl-Gesellschaft
Organisation und Leitung:
Dr. Andreas Maislinger, Innsbruck / St. Georgen bei Salzburg

unbekannt, Georg Rendl, Weihbischof Dr. Johannes Filzer, Bürgermeister Franz Maislinger,
Dechant Michael Neureiter
Seit Jahrzehnten bestimmt das Thema Priestermangel die Diskussion in
der Katholischen Kirche. Dass es trotz der abnehmenden Zahl von Priesterweihen
noch immer Pfarrgemeinden mit einem vergleichsweise starken Priesternachwuchs
gibt, wird wenig beachtet. Obwohl man in (fast) jeder Diözese eines
oder mehrere dieser "Mistbeete"
für die Berufung von Priestern kennt, gibt es bis jetzt kein echtes
Bewußtsein für diese anhaltende Stärke der Kirche.
Genau bei dieser Stärke wird das 2. Georg Rendl Symposion in St. Georgen
bei Salzburg ansetzen. Der Schriftsteller Georg Rendl (1903-1972) wollte
selbst Priester werden und hat sich in seinem 1934 erschienenen Roman
"Der
Berufene" damit auseinandergesetzt. Von 1938 bis 1972 war er in
St. Georgen als gläubiger Katholik und enger Freund von Dechant Michael
Neureiter bekannt. Aus Anlass seines 100. Geburtstages hat die Georg-Rendl-Gesellschaft
im Jahr 2003
zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt. Das nach Georg Rendl benannte
Symposion wird sich jährlich mit Themen seines Werkes auseinandersetzen.
2003 ging es unter dem Titel "Land-Schriftsteller"
um das Verhältnis Schriftsteller und Landbevölkerung, 2005 ist Rendls
"Bienenroman"
(1931) Ausgangspunkt für eine Begegnung zwischen Imkern und Schriftstellern
sein.
St. Georgen bei Salzburg ist mit vier aktiven Priestern und insgesamt
neun Priesterberufungen im 20. Jahrhundert eines dieser erwähnten Mistbeete.
Hätten alle katholischen Pfarrgemeinden einen ähnlich starken Priesternachwuchs,
wäre Priestermangel sicher kein Thema in der Kirche. Einmal davon abgesehen,
dass die Berufung zum Priestertum eine sehr persönliche Angelegenheit
ist und an jedem Ort der Welt stattfinden kann, wollen wir die Frage
stellen, warum diese Berufung in einigen Orten vielfach und im Nachbarort
fast nie erfolgt. Wir wollen also nach den Besonderheiten dieser mit
Priestern gesegneten Pfarrgemeinden fragen.
Der Salzburger Erzbischof Dr.
Alois Kothgasser stammt aus St. Stefan im Rosental. Mit zwölf lebenden
Priestern gehört diese Pfarrgemeinde zu den "Spitzenreitern". Erzbischof
Alois Kothgasser leitet in der Österreichischen Bischofskonferenz das
Referat Priesterseminare und ist auch auf europäischer Ebene für das
Thema Priesternachwuchs zuständig. Wir freuen uns daher sehr, dass der
Erzbischof das Eröffnungsreferat halten und am Gespräch mit den Priestern
teilnehmen wird.
Der Samstagvormittag wird der historischen Dimension der Thematik "Berufung"
gewidmet sein. Dabei soll unter Leitung von Dr.
Thomas Aigner (Vorsitzender der ARGE der österreichischen Diözesanarchive,
Direktor des Diözesanarchivs St. Pölten) grundsätzlich erörtert werden,
was dieser Begriff zu den jeweiligen Epochen der Zeit von ca. 1550 bis
in die Gegenwart bedeutet hat und durch welche sozialen, politischen
und wirtschaftlichen Faktoren er beeinflusst wurde. Die unterschiedlichen
historischen Rahmenbedingungen und ihre jeweiligen Folgewirkungen sollen
hier unter aktiver Beteiligung der teilnehmenden Tagungsbesucher heraus
gearbeitet werden.
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